Die zweite Schulwoche nach den Ferien ist schon fast geschafft. Unser Beinbrechling hat nach der langen Auszeit auch wieder gut in den normalen Schulalltag hinein gefunden.
Höchste Zeit für ein Fazit seiner und unserer Homeschooling-Tage.
Vorweg möchte ich nehmen, dass ich "Schule daheim" vorher für schwer in unserem Großfamilienalltag zu organisieren hielt. Ich selbst habe keinerlei Erfahrung im Unterrichten, noch dazu im sonderpädagogischem Bereich. Zum Glück ist unser Erstklässler sehr klug, gewissenhaft und fleißig. Er hat die Unterrichtszeit wirklich sehr ernst genommen und wollte seinen Klassenkameraden auf keinem Fall nachstehen.
So gab es in der Zeit, in der ich die Kinder in den Kindergarten brachte, Aufgaben, die er allein lösen konnte, z.B. Übungsaufgaben in Mathematik oder Schreibübungen einzelner Buchstaben in Deutsch.
Sobald ich mit unserem Mäuschen wieder zu Hause war, wurde ein gutes/ gesundes zweites Frühstück eingenommen (ähnlich der Vesperpause in der Schule).
Danach haben wir Themen in Mathematik oder Deutsch bearbeitet, die neu waren bzw. bei denen er Unterstützung/ Erklärungen etc. brauchte. Wir wussten uns immer irgendwie zu helfen, um die Aufgaben zu visualisieren.
Die Themen im Sachunterricht hatte wir im Alltag gelöst. So haben wir uns die Frühjahrsblüher und deren Pflanzenteile während eines Einkaufs im Baumarkt intensiv angeschaut und benannt. In unserem Garten blühten zu dieser Zeit natürlich auch viele Krokusse, Narzissen und Tulpen, doch die Zwiebel und wie die Pflanze da heraus wächst, war nicht erkennbar.
Das Weben hat ihm besonders viel Spaß gemacht (wie schon im Kindergarten :-)). Damit konnte ich ihn für getane Arbeit wunderbar belohnen oder Zeiten, wo ihm das Konzentrieren schwer fiel, überbrücken, um danach mit bestimmten Übungen fortzufahren.
Seine Lehrerin hatte mir seine sämtlichen Schulhefte und -bücher aus der Schule, sowie Arbeitsblätter zukommen lassen. Außerdem wusste ich grob, welche Themen bis zu den Osterferien anstanden und bearbeitet werden sollten/ konnten.
Das Thema "Ostern" wurde hier ganz familiär gelebt. Die Kinder haben alle zusammen Holzanhänger bemalt und wir haben das Buch
"Rica erlebt Ostern" gemeinsam gelesen.
Ich muss gestehen, ich habe es fast genossen, ihn so beim Lernen zu beobachten und zu erleben. Es ist doch etwas ganz anderes als nachmittags nach einem sehr langem Schultag ihn bei den Hausaufgaben zu motivieren. Trotzdem gab es natürlich auch daheim Zeiten, in denen er viel Ermunterung und Motivation brauchte. Außerdem war ich hin und wieder doch verunsichert, ob wir ein gutes Lerntempo haben und dennoch ausreichend üben/ vertiefen. Aufgefallen ist mir, dass "Lernen" eigentlich immer stattfindet. Theoretisch war mir das natürlich schon vorher klar, aber in dieser Zeit habe ich es bewusst erlebt und wahrgenommen und auch gelebt.
Seltsamerweise kam mein Haushalt trotzdem nicht zu kurz ;-)
Dennoch freue ich mich, dass er wieder zur Schule geht, Klassenkameraden hat und am Mittagstisch von seinen Erlebnissen vom Vormittag berichtet. Aber auch dass ich nicht mehr die "alleinige" Verantwortung trage, dass er den Schulstoff erlernt, so wie er es braucht und die Lust am Lernen nicht verliert (er hat eine sehr motivierende Lehrerin, muss ich dazu sagen).
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Einen schönen Freitag und guten Start ins Wochenende
Eure Manuela